Die Nebeneingangstür wird oft unterschätzt, spielt aber eine wesentliche Rolle für die Sicherheit, Energieeffizienz und Ästhetik eines Gebäudes. Im Gegensatz zur Haupttür dient sie meist als praktischer Zugang zur Garage, zum Garten oder zu Wirtschaftsräumen.
Wenn Standardmodelle den Anforderungen an Maße, Design oder Funktion nicht genügen, ist eine nebeneingangstür nach maß die ideale Lösung.
Die Entscheidung für eine maßgeschneiderte Lösung erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung verschiedener technischer und gestalterischer Faktoren, um eine langfristig zufriedenstellende Investition zu tätigen.
1. Sicherheit und Einbruchschutz
Da Nebeneingänge oft weniger frequentiert sind als Hauptzugänge, stellen sie für Einbrecher ein potenzielles Schwachstelle dar.
Der Einbruchschutz ist daher ein primäres Kriterium. Achten Sie darauf, dass die nebeneingangstür nach maß mindestens der Widerstandsklasse RC2 (Resistance Class 2) nach DIN EN 1627 entspricht.
Dies beinhaltet spezielle Sicherheitsmerkmale wie Mehrfachverriegelungen, gesicherte Schließbleche, durchwurfhemmendes Glas (falls vorhanden) und einen Profilzylinder mit Bohrschutz. Die Stabilität des Rahmenmaterials und der Türfüllung ist ebenfalls entscheidend für die passive Sicherheit.
2. Materialwahl und Haltbarkeit
Die Langlebigkeit und die erforderliche Wartung der Tür hängen stark vom gewählten Material ab. Gängige Optionen sind Kunststoff, Aluminium, Holz oder Materialkombinationen.
Aluminium bietet hervorragende Stabilität, Langlebigkeit und ist besonders wartungsarm, ist jedoch oft teurer. Kunststofftüren sind preisgünstiger und bieten gute Dämmwerte, können jedoch bei starker Sonneneinstrahlung über die Jahre an Farbstabilität verlieren.
Holztüren vermitteln eine warme Optik, benötigen aber regelmäßige Pflege. Die Wahl sollte auch auf die Exposition der Tür gegenüber Witterungseinflüssen abgestimmt werden.
3. Wärmedämmung und Energieeffizienz
Die energetische Qualität der Nebeneingangstür hat direkten Einfluss auf die Heizkosten und den Wohnkomfort.
Ein niedriger U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) ist erstrebenswert. Achten Sie auf eine thermisch getrennte Türfüllung und einen isolierten Rahmen, insbesondere wenn die Tür unbeheizte Bereiche vom Wohnraum trennt.
Bei verglasten Elementen ist eine Mehrfachverglasung mit Edelgasfüllung erforderlich. Eine hochwertige nebeneingangstür nach maß sollte die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) oder des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen.
4. Individuelle Maße und Öffnungsart
Da es sich um eine Maßanfertigung handelt, muss der Türrahmen exakt an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Messen Sie die lichte Öffnung präzise aus oder lassen Sie dies von einem Fachbetrieb durchführen.
Überlegen Sie auch die optimale Öffnungsrichtung und -art. Soll die Tür nach innen oder außen öffnen? In manchen Fällen, etwa bei sehr breiten Zugängen, kann eine zweiflügelige Ausführung oder die Integration eines feststehenden Seitenteils sinnvoll sein, um eine harmonische Gesamtlösung zu erzielen.
5. Design und Ästhetik
Obwohl Nebeneingänge funktional sind, sollte das Design nicht vernachlässigt werden. Die nebeneingangstür nach maß sollte stilistisch zur Haupttür und zur Fassade des Gebäudes passen.
Dies betrifft die Farbe, die Oberflächenstruktur, die Art der Griffe und die Integration von Lichtausschnitten.
Eine optisch ansprechende Tür steigert den Gesamtwert der Immobilie. Besprechen Sie mit dem Hersteller, welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt, um das gewünschte Erscheinungsbild zu erzielen.
6. Installation und Montage
Selbst die hochwertigste Tür verliert ihre Eigenschaften, wenn sie fehlerhaft eingebaut wird. Die Montage muss fachgerecht und normgerecht erfolgen, um die Dichtheit, die Dämmleistung und den Einbruchschutz zu gewährleisten.
Beauftragen Sie für die Installation unbedingt ein zertifiziertes Unternehmen, das Erfahrung mit der Montage von maßgefertigten Türen hat. Achten Sie darauf, dass eine detaillierte Übergabe erfolgt und Sie über die korrekte Pflege und Wartung der Tür informiert werden.
